
Die Prozession des Car d'Or
In ganz Belgien als eine der schönsten (wenn nicht die schönste!) religiösen Prozessionen des Landes anerkannt, beginnt die Prozession des Car d'Or um 9:30 Uhr am Sonntag der Ducasse.
Sainte-Waudru kehrt in ihre Stadt zurück
Am frühen Morgen hallt noch die Melodie des Doudou durch die Stifstkirche von Mons. Am Vortag wurden die Reliquien der Sainte-Waudru vor dem Dekan, dem Bürgermeister und hunderten von Montois herabgelassen, die glücklich waren, der Schutzpatronin der Stadt zu huldigen. Der Car d'Or, der die Reliquie transportiert, ist bereit. Es ist 9:30 Uhr, die Prozession kann beginnen. Während des gesamten Vormittags wird der prächtige Wagen die Reliquien der Sainte-Waudru durch die Stadt fahren, begleitet von 1.500 Darstellern.



Sieben Jahrhunderte der Prozession
Auf den Bürgersteigen und hinter den Sicherheitsbarrieren applaudieren die Einwohner, wenn der Car d'Or, gezogen von sechs Zugpferden, vorbeizieht. Trotz der Jahrhunderte bleibt die Tradition lebendig. Die Prozession, deren Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, zieht Tausende von Menschen an. Die verschiedenen Zünfte, Bruderschaften und andere historische Gruppen, die dem Wagen vorausgehen, bewegen sich langsam vorwärts. Banner, Spieler alter Musik, Reliquiare, Schreine, Bruderschaften, Kanonissen und andere Reiter lassen mit Pracht die Geschichte von Mons lebendig werden...
Ein Treffen mit der Geschichte
In historischen Kostümen erinnern die Teilnehmer daran, dass Mons schon immer eine entscheidende Rolle in der europäischen Geschichte gespielt hat. Die Bruderschaften und Zünfte marschieren zur Musik. Der Car d'Or schließt die Prozession ab. Auf dem Wagen, um den Schrein von Sainte-Waudru, liest ein Priester, begleitet von Helfern, an mehreren markanten Orten der Stadt ein Wunder, das der Heiligen zugeschrieben wird. Während der Lesungen reichen die Gläubigen verschiedene Objekte den Kindern, die sie auf den Schrein legen, in der Hoffnung, dass sie ihnen Glück bringen. Nachdem der Car d'Or die Stadt "umrundet" hat, kehrt er zur Kollegiatkirche zurück, jedoch nicht, ohne die Rampe Sainte-Waudru zu erklimmen. Der Aufstieg von etwa dreißig Sekunden stellt allein schon einen Höhepunkt der Ducasse dar.